Auf dem mittelalterlichen Unterbau des Turmes wurde 1881 ein Backsteinaufbau mit massiven Helm- und Verblendsteinen, verziert durch Kreuzblume, Krabben und vier gemauerte Eckfialen, errichtet.
Das Bauwerk entstand im Wesentlichen aus rötlichem Mauerstein. Der Chor ist eingezogen und hat einen Fünfachtelschluss. Die fensterlosen Seiten werden an den Ecken durch zweifach getreppte Strebepfeiler stabilisiert. Am Übergang zum Dach ist ein profilierter Fries.
Im 13. Jahrhundert hat es bereits eine Kirche in Wust gegeben. Über deren Aussehen und Schicksal ist bislang nichts bekannt. Als sicher gilt, dass es im 15. Jahrhundert einen Vorgängerbau gab, von dem im 21. Jahrhundert noch der Turmunterbau vorhanden ist.
Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss; seine Ostwand ebenfalls fensterlos. Die Seiten des Langhauses sind streng symmetrisch gegliedert. Insgesamt vier Strebepfeiler spannen zusammen mit den schräg gestellten Strebepfeilern am Chor und dem Kirchturm fünf Felder auf. Dort ist je ein großes, spitzbogenförmiges Fenster.
Der querrechteckige Kirchturm ist gegenüber dem Schiff leicht eingezogen. Er kann von Westen her durch einen kleinen Vorbau betreten werden, in dem eine gedrückt-segmentbogenförmige Pforte in einem spitzbogenförmigen, vierfachgetreppten Portal mit einer darüberliegenden kreisförmigen Blende verbaut wurde. Die Nord- und Südseiten sind im unteren Bereich aus Feldsteinen errichtet, die vom Vorgängerbau stammen. Darüber sind je spitzbogenförmige Blenden, oberhalb ein weiteres Band aus Feldsteinen. Der flache Vorbau von 1883 ist mit Fialen geziert, die einen Krabbenaufsatz tragen. Oberhalb eines Gesimses verjüngt sich der Turm. Dort sind an jeder Seite zwei gekuppelte, ebenfalls spitzbogenförmige Klangarkaden, darüber ein profiliertes Gesims, das ebenfalls mit Fialen besetzt ist. Darüber erhebt sich der ebenfalls mit Krabben besetzte Spitzhelm, der mit einer Kreuzblume und einem Kreuz abschließt.
Daten zur Kirche:
Orgel erbaut 1846 durch Orgelbaumeister Heese – Potsdam
umgearbeitet 1881 durch Orgelbaumeister Gesell – Potsdam
Glocken unterer Durchmesser und Gewicht,
Älteste Glocke 70cm 210kg, gegossen 1480
Große Glocke 95cm 498kg, gegossen 1925
Kleinere Glocke 78cm 303kg, gegossen 1925
gegossen in Bronze durch Hofglockengießer Franz Schilling & Söhne Apolda
1942 Große und kleine Glocke ausgebaut und beschlagnahmt
1966 letzter Gottesdienst
1993 Ausbau der Kirchenbänke, der Orgel, des Altars
erste Sicherungsmaßnahmen
1998 Gründung des Vereins zur Ortsgestaltung und zum Erhalt historischer Bauten e.V .
1999 erster Gottesdienst zur 675-Jahrfeier der Gemeinde Wust
2002 Rückholung der Ofenteile, der Kanzelteile,
des Taufbeckens und des Kreuzes aus Güstrow
2007 Umbenennung des Vereins in kulturWust e.V.
2011-14 Sanierung des Kirchturms mit Fördermitteln der Europäischen Union
einschl. Ausstattung mit Stühlen, Beschallungstechnik und Podest
2013-14 Aufbau der Kanzel (Restaurierung der alten Kanzelteile und Neubau
der restlichen Teile)
2020 Rückholung der Orgelteile aus Frankfurt/Oder, geplanter Wiederaufbau der Orgel
2019-21 Aufbau des Altars, Rekonstruktion des Altarbildes
Die Kirche wird durch den Verein Kulturwust belebt, der sich um die Erhaltung und Restaurierung der Kirche verdient gemacht hat: Die Kirche unseres Ortes als einen Ort der Begegnung zu erhalten und ihn mit Leben zu erfüllen, ist unser Anliegen.